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1984 - ein schicksalsträchtiges Jahr, in dem die Weichen für unsere Zukunft gestellt wurden. | |
Frühjahr 1984 - Plattenvertrag bei INTERCORD. | |
Das
Frühjahr 1984 fing eigentlich gut an. Zum einen gab es Aussichten
auf einen Schallplattenvertrag, zum anderen planten Gabi und ich ein
Reitunternehmen zu gründen. Vorweg - Als mein Bruder und ich mit 10, bzw. 11 Jahren, unsere ersten Gitarren bekamen, begann auch unsere musikalische "Karriere". Zunächst im kleinen Rahmen, dann in verschiedenen Bands. Schon immer hatten wir davon geträumt, einmal eine Schallplatte mit unseren selbstkomponierten und selbstgetexteten Songs produziert zu bekommen. Das Jahr 1984 brachte die ganz große Chance, denn Dank der großzügigen Unterstützung eines Freundes konnten wir in einem Berliner Tonstudio mit Top Musikern unsere erste Schallplatte aufnehmen. Leider waren alle Hoffnungen schnell begraben, denn es wurden mit 6000 verkauften Platten nicht die erforderlichen 10.000 Exemplare erreicht. Schade, wir waren wirklich gut. Hätte es geklappt, wäre ein Album mit einigen weiteren, aufregenden Kompositionen entstanden und das Gestüt Deschenhof hätte es vermutlich nicht gegeben. Jetzt allerdings konnte das Unternehmen "Deschenhof" beginnen. |
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Juni 1984 | |
Töchterchen Kim war erst 1 Jahr alt und Gabi war noch mit Sohn Falk-Filip-Finn unterwegs. 7 Pferde - davon 3 Großpferde sowie 4 Isländer - fraßen uns allerdings sprichwörtlich die Haare vom Kopf und es war klar, dass etwas passieren musste, denn ohne Moos nun mal nichts los...
So war denn unser Entschluss mit den
gemeinsamen Fähigkeiten einen Reitstall aufzubauen, beschlossene Sache
und es galt ein geeignetes Objekt zu finden. Nach frustrierend
erfolglosem Suchen - auch per Anzeige -, meldete sich schließlich ein
junger Mann aus der näheren Umgebung, der die Landwirtschaft seiner
Eltern aufgegeben hatte. Die Lage des Hofes war idyllisch. Auf einem
Bergrücken gelegen, umgeben von Wiesen, Tälern und Bächen, gefiel uns
das Anwesen sofort, leider aber waren die Gebäude und das "Drumherum"
in einem recht desolaten
Zustand.
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Dennoch entschieden wir uns für eine Pacht des Anwesens und damit begann unser damals recht verklärter Traum vom idyllischen Reiterhof. Besonders die dann folgende Aufbauzeit mit ihren vielen zu meisternden Problemen und Herausforderungen, war - trotz aller Schufterei - eine schöne Zeit. Pioniergeist, Schaffensdrang und Gestaltungsfreude ließen viele Entbehrungen in den Hintergrund treten. Obwohl manch einer uns den Vogel zeigte, als er das Anwesen sah, ließen wir uns nicht abbringen. Wie sagte Gabi damals den Zweiflern: "Der Volker hat alles im Kopf". Um es zu ergänzen: Ich hatte für die Umgestaltung und Renovierung der Gebäude schon bald die Pläne für die amtlichen Genehmigungen gezeichnet und bei der Gemeinde eingereicht. Die Baugenehmigungen wurden unbürokratisch schnell erteilt. Dennoch muß gesagt sein: Mutig waren wir allemal !
Unterstützt von
vielen Helferfreunden, die unsere Begeisterung teilten, war die Scheune bald
gesäubert und
manch morscher Balken ausgewechselt, Fachwerk ausgeriegelt und in nur wenigen Wochen konnten die
ersten Pferdeboxen bezogen werden. Parallel dazu wurde zügig der Reitplatz
erstellt.
So „zwischendurch“ um nicht zu sagen - en passant - bekam Gabi „schnell“ unseren Sohn, der trotz ihrer großen körperlichen Anstrengungen recht gut gelungen war. Immerhin hatte Sohnemann als Inhalt von Gabis Bauch verhindert, das seine Mutter bei der Renovierungsarbeit durch ein Loch im Dachboden in die Tiefe sauste. Sie klemmte mit ihrem dicken Bauch - Gott sei gedankt - wie ein Pfropfen, bis ich sie eiligst befreien konnte. Es wären sonst knappe 3 m in die Tiefe gewesen. Mit Töchterchen Kim und Falk-Filip-Finn hielten wir es fast 2 Jahre in einem Zimmer aus, bis zur Erstellung unseres Häuschens, das mit viel Liebe und viel handwerklichem Geschick aus einem Silohaus und einem Hühnerstall entstanden war.
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Schon sichtbar: Das schmucke Wohnhäuschen aus dem Hühnerstall und Siloschuppen. Die Tatsache, dass nicht wenige Summen nötig wären, um den Hof auf Vordermann zu bringen, war nicht von der Hand zu weisen, begünstigte aber das Aushandeln einer vernünftigen Pacht. |
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Originalzustand - 6 x 6 m und 2.50 x 4 m | |
Auch die Stallungen waren nunmehr komplett fertig und in aller kürzester Zeit ausgebucht. Der Reitunterricht erfreute sich mächtigen Zuwachses, genauso wie die Ausbildung von Pferden. Schon mußten wir Wartelisten anlegen, denn unsere Philosophie von artgerechter Pferdehaltung mit gitterlosen Boxen, Paddocks, Gruppenhaltung und täglichem Weidegang kam gut an, kein Wunder, denn vor über 30 Jahren war artgerechte Haltung noch ziemliches Neuland. | |
Ein Ausrutscher auf einer feuchten Stein- treppe brachte mir 3 angeknackste Rippen und eine Gürtelkonstruktion, die den Druck auf die Rippen beim Husten oder Lachen bremste und damit die Schmerzen linderte. |
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Der
große Aufbau - ab Juni 1984
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Jede müde Mark die wir erwirtschafteten, steckten wir in den weiteren
Ausbau. Zunächst wurde der Hof mit der Auffahrt komplett gepflastert. Es
folgten die Südpaddocks mit den Aussenstallungen. Dann kam mit viel Liebe zum Detail das Fachwerk
dran. Ein Brunnen verschönte den Hof. Es folgte schließlich die
Dachterrasse mit dem Blick über die Dächer der Aussenstallungen und
nicht zu vergessen die vielen hundert Pfosten für die Koppeln, die alle
im Wald selber gefällt und gereppelt wurden. Wie bei einem Gemälde,
wurden immer wieder weitere, ergänzende
"Pinselstriche" zur Vollendung hinzu gefügt. Schließlich aber stand er,
der Reitstall Gestüt Deschenhof, so wie wir ihn gewünscht und geplant
hatten. Rechts: Das Gestüt Deschenhof, beliebt und bewundert. Mehr als nur ein Reit-unternehmen. Unvergessen das Ambiente, über fast 2 Jahrzehnte hinweg wegweisend im Pferde- geschehen |
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Bereits 1984 "erfunden", die Internationalen PFERDETAGE. Ab 1985 bis 2010, 25 Jahre Pferdekultfest schlechthin. | |
Von A wie Achaltekkiner bis Z wie Zweibrücker keine Farbe und kein Typ fehlte bei den Internationalen Pferdetagen, einer einzigartigen Mischung aus Laien- und Profieinlagen, wobei keiner schlechter oder besser aussah als der andere, denn ob die Größten, Kleinsten, Stärksten und Schnellsten, ob an der Hand oder mit Kopfstand vorgestellt, ob mit- oder ohne Sattel geritten, zwischen den Ohren- oder rückwärts gesessen, vor der Kutsche, vorm Schlitten gefahren, mit Heuwender, Egge, Pflug oder Seil gezogen, ob vor dem ägyptischen Streitwagen, ob vor dem Römerwagen, als Wikinger- oder Hunnenpony, Indianer mit Wigwam, Clown oder sonstige Spaßvögel – es ging nicht um Preise oder Pokale, sondern um Spannung, Spaß und Pferdeliebe, egal welche Pferderasse oder welcher Reitstil bevorzugt wurde. Die ganze Pferdetage Story mit vielen Bildern gibt es hier: <RÜCKBLICK PFERDETAGE> |
Ob Pferde aus Asien, Amerika, Afrika, oder Europa - 25 Jahre lang traf sich die ganze Welt der Pferde und Pferdefreunde am letzten Augustwochenende auf dem Gestüt Deschenhof. Während des zweitägigen Non-Stop Programms (Samstag 5 Stunden, Sonntag 8 !) sprichwörtlich im Fünfminutentakt, wurden an 2 Tagen oftmals bis zu 56 Pferderassen aus aller Welt präsentiert und eindrucksvoll demonstriert, was alles mit Pferden möglich ist, wenn man deren Vertrauen besitzt und ihre "Sprache spricht". Auf den Pferdetagen gab es alljährlich viele „Pferdeflüsterer“ die allen Respekt verdient haben. |
1985
- Hochzeit, am
26.9.
(
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Um unseren Kindern Kim und Falk "einen gemeinsamen Nachnamen zu geben", entschlossen wir uns zwischen all den Arbeiten zu heiraten, wobei die kirchliche Trauung erst beim 2. Versuch gelang. Hierzu schrieb die Welzheimer Zeitung am 22. Oktober 1985: Hochzeit glückte erst beim zweiten Versuch "Aller guten Dinge sind in diesem Fall 2, denn für Gabi und Volker Westerich vom Reiterhof Deschenhof bedurfte es eines zweiten Anlaufes, um sich nach dem Ja-Wort in der Kirche glücklich in die Arme schließen zu können. Der erste Termin für die Trauung mußte 14 Tage zuvor kurzfristig verschoben werden. Bräutigam Volker ließ es sich nämlich nach der Eheschließung vor dem Standesbeamten nicht nehmen, auf seinem Isländer einen Ausritt zu wagen. Doch der frischgetraute Westerich hatte wohl seinen Isländer nicht eingeweiht, denn der biß kurzerhand das Seil, das als Ersatz - Trense fungieren sollte, durch und beförderte den verdutzten Bräutigam zurück auf den Boden der Tatsachen. Das Ergebnis: Rippen- und Schlüsselbeinbruch, zehn Tage Krankenhaus - und vorerst war's aus mit der Hochzeit. Doch jetzt klappte es. Volker - wieder genesen - schwang sich erneut auf seinen Isländer (diesmal fügte sich dieser seinem Herrn) um an der Seite seiner Braut Gabi (auf Stute Anja) vom Deschenhof herunter zur Kirche zu reiten. Hinter den beiden reihten sich weitere 18 Rösser und Reiter ein, um den beiden das Ehrengeleit zu geben. Ein mittlerer Verkehrsstau war die Folge, doch überall gab's nur lachende Gesichter. |
Des Geyers Schwarzer Haufen live dabei auf
unserer Hochzeit Eine große Ehre, und nach all den Jahren noch einmal ein Riesen Dankeschön an Albi (rechts im Bild) und seine musikalischen Freunde. Mit Albi verband uns eine enge musikalische Freundschaft. Albi |
Die Gruppe gaben unserer Hochzeit die unvergessliche Sondernote. Mindestens 3 Non-Stop Dudelsack Stunden und eine irre Polonaise von Hof zu Hof, waren die Folge. Das war ohne Zweifel Töchterchen Kims Big Party - Goldlöckchen fand jede Menge zu essen und war bester Laune, während Brüderchen Falk gar nichts mit der Party anfangen konnte |
1987 - Das Gestüt Deschenhof importiert die seltenen Trakehner Schecken aus Polen ! | |
Wie schon erwähnt, waren 1984 die Pferdetage bereits in der Planung. Das Konzept von Anbeginn war die große Rassenvielfalt der Pferde aus aller Welt aufzuzeigen. Hierbei recherchierte ich auch über das Trakehner Pferd und stieß in einem Buch auf den Hinweis, dass die Trakehner Rasse seit der Gründung des Hauptgestüt Trakehnen 1732 in Ostpreußen Schecken in ihrer Zucht hatten. Da wir Trakehner Pferde sehr schätzten und ein Faible für Schecken hatten, waren wir Feuer und Flamme mehr zu erfahren. Es hieß, dass in Polen die Scheckfarbe den Krieg überlebt hatte und so fuhren wir 1986 / 87 durch den Eisernen Vorhang ins kommunistische Polen zu polnischen Freunden. Mit deren Hilfe gelang es uns nach einwöchigem Suchen in der tiefsten polnischen Provinz fündig zu werden. Wir konnten 4 bunte Stuten erwerben, deren Abstammung sensationell "sauber" im Sinne der Reinblütigkeit waren. 1988 erwarben wir den gekörten und leistungsgeprüften Scheckhengst REWANZ. Er erlebte leider nur eine Decksaison bei uns, denn er stolperte derart ungeschickt über eine Bodenstange, daß er einen Beckenbruch erlitt, woran er schließlich einging. Noch im gleichen Jahr importierten wir weitere 2 Stuten und wenig später den damals 2 1/2 jährigen Scheckhengst MAKAR. Da zunächst alle Anerkennungsbestrebungen, Schecken im Trakehner Verband anerkannt zu bekommen fehl schlugen, gründeten wir die "Interessengemeinschaft der Züchter und Freunde des Warmblutschecken Trakehner Abstammung". Ziel der Interessengemeinschaft, das ostpreußische Kulturgut und die hippologische Rarität Trakehner Schecken durch Wiedereingliederung zu retten. Unseren Hengst Makar ließen wir in Marbach seine Leistungsprüfung absolvieren, die er bestand. Wir holten ihn am 20. September 1990 ab. MAKAR und seine Chefin Gabi. Der Hengst wurde schließlich vom Trakehner Verband anerkannt. Die ganze, authentische Scheckenstory click hier: <<Trakehner Schecken>> |
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1989 - Gabi macht ihren Pferdewirtschaftsmeister | |
Um Lehrlinge ausbilden zu können, entschieden wir, das Gabi ihren Pferdewirtschaftsmeister absolviert. Dies bedeutete für sie 1 1/2 Jahre Stress, und für uns alle, dass wir zusätzliche Engpässe zu bewältigen hatten, denn sie war nicht selten wochenweise auf Lehrgängen oder Seminaren und fehlte überall. Irgendwie haben wir das aber auch gemeistert. Die Kinder auch, Papa war ja allgegenwärtig. Stolz waren wir dann alle, als sie so zu sagen mit summa cum laudae als Beste ihre Prüfung bestand, wofür sie in einem speziellen Akt sogar geehrt wurde. Na, da waren wir aber alle stolz ! |
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1990 - 20. September. Der Große Brand - Barfuß durch die Hölle | |
In der Nacht vom 20. auf den 21. September 1990, knapp 2
Wochen nach dem 5. Tag des Pferdes, brannte das Hauptgebäude des Gestüts
bis auf die Grundmauern nieder.
Der
Brand wurde morgens gegen 3.30 Uhr durch die Mutter unseres Verpächters
bemerkt, die sofort reagierte. Wir wurden umgehend geweckt und rannten -
so wie wir aus dem Bett kamen - sprichwörtlich in Unterhosen,
barfuss in das brennende Gebäude, in dem sich neben den Stallungen auch
Einrichtungen wie Ferienzimmer, Sattelkammer und Aufenthaltsräume
befanden. In einem der Zimmer schlief unser Lehrling, in dem anderen ein
Freund des Hauses. Beide konnten durch uns sofort geweckt werden und
sich aus dem zu der Zeit relativ ungefährdeten Gebäudeteil schnellstens
retten. Zur gleichen Zeit begannen wir mit der Evakuierung der Pferde,
die relativ ruhig in ihren Boxen standen, obwohl die Flammen bereits
durch die Holzdecke züngelten. Mit der Abnahme des Adrenalinspiegels
folgten tierische Schmerzen und es begann das große Schockzittern.
Schließlich landeten wir im Krankenwagen und wenig später im
Krankenhaus. Aufgrund ihrer Brandverletzung kam Gabi sofort in die
Intensivstation. Ich fand mich in irgendeinem Krankenzimmer wieder, wo
ich weiter zitterte. Schließlich bat ich eine Krankenschwester mir doch
ein Beruhigungsmittel zu geben um das Zittern zu beenden. Sie gab mir
irgendwas. Nach einer Weile des Grübelns war mir klar, dass ich umgehend
wieder zurück mußte. Ich teilte der Krankenschwester mit, dass ich zu
gehen gedachte. Ich mußte einen Zettel unterschreiben und hatte mich
damit selbst entlassen. Manchmal wird man vom Schicksal bestraft,
manchmal eben nicht, denn zu meinem Glück erschien nun eine Bekannte die
gehört hatte, dass wir im Krankenhaus eingeliefert worden waren. Ich bat
sie mit mir schnellstens zum Hof zurückzufahren, denn es galt unserem
Lehrling Tanja zu helfen, die mit allem alleine da stand. Dass wir nicht aufgegeben haben, lag zum einen an unserer
Pferdeleidenschaft und an einer Solidarität - auch von wildfremden
Menschen - in diesen „Nullstunden“, die in der Form keiner von uns
erwartet hätte. Es ist selbstverständlich für uns, dass wir unserem
Lehrling Tanja, die kaum einen Monat „im Dienst“ mit uns durch die Hölle
gegangen ist, dabei mehr als einen kühlen Kopf bewahrte, den
allergrößten Dank aussprechen müssen. Wir bedanken uns an dieser Stelle
noch einmal für die ungeheure Menschlichkeit so vieler, die uns damals
durch ihre spontane Hilfe von dem ernsthaften Gedanken der Aufgabe
abgebracht haben: „Ihr müsst weiter machen, ihr dürft uns nicht im Stich
lassen.“ Wie sang doch -Martin Luther King: We shall overcome und das taten wir. Der Wiederaufbau zögerte sich 2 Jahre dahin, wir hatten leider keinen Einfluss geschweige denn Mispracherecht, obwohl wir den einstigen Ausbau nach unseren Bedürfnissen, mit unserem Kapital konzipiert hatten. Übrigens: Kommentar eines Feuerwehrmann der in der Brandnacht dabei war und den ich nach Jahren traf: "Ihr habt da wirklich Abartiges geleistet" !! Antwort: Das kann man wohl sagen ! |
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1992 - Übergabe des Neubaus | |
Nach 2 harten Jahren der
Improvisation in jeder Hinsicht nach dem Motto ( Wir geben nicht auf !),
wurde uns endlich das Wirtschaftsgebäude mit Stallungen übergeben.
Belassen wir es bei dieser Tatsache ohne weiteren Kommentar... |
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1994 - Geschäftsstelle des neugegründeten Zuchtverbandes EQUUS International auf dem Gestüt Deschenhof | |
Unsere Ideen und deren Verwirklichungen waren durchaus als innovativ zu bezeichnen. Wir waren Mitinitiatoren und Gründungsmitglieder eines neuen Zuchtverbandes, dessen Ziel es war, heimatlose - und vom Aussterben bedrohten Pferderassen zu erhalten sowie ihre Zucht zu fördern. Basis der züchterischen Arbeit sind die Zuchtziele der Ursprungsländer, die erhalten und weiter verfolgt werden. Noch während der Zeit der Geschäftsstelle auf dem Deschenhof, erfolgte die Anerkennung des Verbandes. Die Geschäftsstelle befindet sich seit 1996 nicht mehr auf dem Deschenhof. |
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1995 - Antrag beim Trakehner Verband auf Anerkennung von polnischen Schecken Trakehner Abstammung | |
Nach langen,
intensiven - und akribischen Recherchen, sowohl die einfarbige Trakehnerzucht- als auch die
"Bunten" betreffend, erfolgte mit den gewonnenen Erkenntnissen 1995
eine erneute
Antragstellung beim Trakehner Verband in Form eines umfangreichen Gutachtens für 28
Schecken.
Daraufhin führte wir 1996 mit dem Zuchtleiter des Trakehner Verbandes LARS GEHRMANN auf dem Gestüt Deschenhof ein sehr intensives Gespräch über die Anerkennung von Schecken in der Trakehner Zucht und weitere Aspekte, vor allen Dingen auch historische Hintergründe betreffend. Lars Gehrmann zeigte sich sehr aufgeschlossen und schlug vor, eine Arbeitsgruppe-Reinzucht einzuberufen, um mit den Zuchtexperten der Trakehner Zucht neben der Scheckenproblematik, auch sämtliche fragliche Abstammungen, die durch Kriegseinwirkungen entstanden waren, endgültig zu klären. Hierzu wurde auch ich als Vertreter der IG eingeladen. Die Tagung fand im Herbst 1996 in Stuttgart statt. Anwesend waren: Hans Brabenetz, Lars Gehrmann, Gaby Keller, Verena Neubert, Dr. Anton Pacynski, Erhard Schulte, Hans-Ernst Wezel, Volker Westerich und Karl Wilhelm. Die Ergebnisse von Stuttgart im einzelnen: Die Entscheidung, fragliche Abstammungen von Pferden die vor 1945 geboren wurden zu akzeptieren, basiert auf der Erkenntnis, daß die Interpretation der Reinzucht-Richtlinien in Ostpreußen nicht so streng ausgelegt wurde, wie nach dem Krieg vom Trakehner Verband. Der weitere Beschluß, Posener- und Westpreußische Pferde anzuerkennen, begründet sich wie folgt: * Die Westpreußische und Posener Zuchtbuchordnung war analog zu der in Ostpreußen. * Seit Beginn der Aufzeichnungen bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde zwischen Trakehnen und Ostpreußen sowie Westpreußen und Posen immer ein reger Blutaustausch betrieben. Von daher basieren diese Zuchten, die heute nicht mehr existieren, im wesentlichen auf ostpreußischer Grundlage * Fast alle durchgezüchteten alten posener Linien sind z.T. in der heutigen, weltweiten Trakehnerzucht verankert, wie z.B. in der Sabine Familie mit den vielen Toga Nachkommen sowie in den Mutterstämmen der Beschäler Bartholdy und Charly Chaplin * Hieraus resultiert, daß auch Wielkopolska Pferde, die diese Blutlinien in Verbindung mit den anerkennungsfähigen Ostpreußischen- bzw. Trakehner Linien sowie Vollblütern und Arabern aufweisen, vom Papier her eintragungsfähig wären. Pommersche- oder mecklenburgische Pferde, die auf hannoveraner Ahnen basieren, sind nicht anerkennungsfähig, ebenso wie alle nach 1945 auftretende Ahnen solcher Zuchtgebiete wie Holstein, Hannover, Oldenburg oder Westfalen. Der Fortbestand der Scheckfarbe in der
Trakehner Zucht hat 1996 einen Neuanfang erfahren. Hieran hat die IG-Trakehner Schecken
einen nicht geringen Anteil gehabt, allen voran Volker Westerich der durch jahrelange
Recherchen großartige Aufklärungsarbeit leistete, wobei die hilfreiche Unterstützung
von Gaby Keller einen nicht geringen Anteil hatte. Auch wenn die Beliebtheit bunter Pferde
dem Wandel der Zeit und der Trends ausgesetzt ist, wird die IG weiterhin bemüht sein,
daß die Farbe erhalten bleibt, damit sich spätere Menschengenerationen ihrer ebenso
erfreuen können wie von 1732 bis 1945 die Ostpreußen und heute wir".
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1996 - Gestüt Deschenhof richtete das erste internationale Camargue Turnier in Deutschland aus ! | |
Erstmalig seit es Camarguepferde in Deutschland gibt, fand 1996 außerhalb Frankreichs ein Camargueturnier nach den offiziellen französischen Bestimmungen statt, wie sie für Camarguepferde verlangt werden. Die Initiative ging von Jean-Pierre Godest und dem Gestüt Deschenhof als Veranstalter aus. Jean - Pierres Argumente für den Deschenhof: "Ihr habt alles, ihr macht alles, ihr könnt alles". Bei soviel Vertrauen sagten wir natürlich zu. Jean-Pierre konnte sodann Bernhard Roche (Chef des Camargueverbandes Frankreich ) und einen Kollegen gewinnen, beide anerkannte Richter in Frankreich. Der Meister spreche durch sein Werk - keiner hat wohl die Camargue Pferdeszene in Deutschland mehr beeinflußt als Jean-Pierre mit seinem Ausnahmehengst FLAMBEU. Legendär seine Einhorn Show, ich hatte die Ehre, beide als Stargäste auf unserem Hof zu bewundern, anläßlich unserer ersten nächtlichen Feria. Zurück zum Turnier: Es gab 3 Prüfungen und 3 Klassen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Neben Dressur (Reprise de Travail) - und Geschicklichkeitsprüfungen (Maniabilité), gab es eine 1,6 km lange Geländestrecke (Parcours de Pays) mit festen Hindernissen, - darunter auch Wasser ein- und Aussprünge - . Zugelassen waren nur Camarguepferde mit Camarguesätteln und original Zäumung. Von den Reitern wurde erwartet, dass sie das typische Camargue - Gardian Outfit trugen. Das Turnier war mit über 30 Reitern aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich auf Anhieb sensationell gut besucht. Unter der Schirmherrschaft des Camargue Vereins Deutschland, wurde das Turnier auf Anhieb ein großer Erfolg und fortan zur festen Einrichtung der Camargue Freunde Deutschlands. Es waren insgesamt tolle Jahre, die den sportlichen Geist und die Zusammengehörigkeit der Freunde von Camarguepferden gefördert haben. Leider ebbte das Interesse nach 10 Jahren ab. |
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1997 - 5. Juli - 1.
Spanische Feria auf dem Desch (insgesamt wurden es 11 Ferias) |
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Im Zuge unser Recherchen über die vielen Pferderassen, hat uns insbesondere auch der Andalusier und die spanische Reitweise fasziniert. Das heute noch im barocken Typ gezüchtete Pferd hat über Jahrhunderte hinweg die Reitweise an Europas Höfen dominiert. Spanische Hengste haben darüber hinaus nicht nur bei der Entstehung des englischen Vollblutes xx mitgewirkt, sondern sämtliche Warmblutzuchten in ihrer Entstehungsgeschichte beeinflußt. Den Andalusier, auch PRE genannt (Pura Raza Espanol), bezeichnet man immer noch als das Pferd der Könige und es reizte uns, ein Fest mit den "Königlichen" zu veranstalten. "Ihr habt das Know-How und die Anlage" so die vielen Freunde. Nach reiflicher Überlegung entschlossen wir uns schließlich, die Herausforderung anzunehmen und unsere erste Deschenhof Feria zu veranstalten. |
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5. Juli, so zu sagen fast Hochsommer, ein Termin, der eigentlich
garantiert sein sollte. Dem war aber nicht so. Schon die aufwendigen Aufbautage
zuvor verhießen nichts Gutes. Immer wieder Regen und ziemlich kühl war´s. Und so
auch am Tag der Wahrheit: 8° C, gefühlte 0° und dazu Dauernieselregen.
Unsere "Jetzt erst recht" Philosophie war fast überfordert.
Trotz Starreiterin Ellen Graepel war ausser Spesen wenig gewesen. Auch die 2. Feria war nicht das Gelbe vom Ei. Etwas mehr Zuschauer zwar und Ellen Greapel war auch wieder dabei. Durch eine Empfehlung hatten wir dann Florian Müller zusätzlich engagiert, was wir nicht bereuten. Der schoss mit seinem Hengst Almanzor und seinen Glanzvorstellungen wie: "Tanz mit der Garrocha" und "Stierkampfimpressionen", sprichwörtlich den "Vogel" ab und war fortan durch seine großartige Show auf allen weiteren Ferias (insgesamt 11 ) und Pferdetagen als Stargast dabei. Im dritten Anlauf schließlich war nicht nur Florian ein Highlite, ebenfals dabei waren Manolo Oliva und viele weitere Reiter aus der Szene. Die Deschenhof Feria hatte sich inzwischen zu einem respektablen - vielbeachteten Fest iberischer Pferde gemausert. Die ganz Großen der spanischen Reitkunst wie Manolo Rodrigez, Don Antonio Quinta oder Manolo Oliva waren alle da. Darüber hinaus kam auch Flamenco Live nicht zu kurz. Es folgten Jahre der grandiosen Feste. Zuschauer aus ganz Deutschland, aber auch aus dem angrenzenden Ausland, unsere Live - und Open Air Philosophie hatte überzeugt und das Damoklesschwert der Wetterabhängigkeit fiel zumeist mit sehr viel Glück und Optimismus nicht auf uns nieder. Aufgeben mußten wir, weil die Helfer immer weniger wurden. So ein umfangreiches Fest erfordert eine gut durchdachte Logistik und die wiederum braucht Personal. |
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2001, Umzug auf den neuen Hof in Ruppertshofen und Ausbau | |
mehr hier: << CHRONOLOGIE DER NEUGESTALTUNG DES FOHLENHOFS SEIT 2001 >> |
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2005 / 2006, Zuchtschau der Berber Pferde mit Körung | |||
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Fortsetzung folgt